Digitale Sammlung zur Geschichte des Telegrafenbergs
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Süring, Reinhard

(1866 – 1950)

Portrait von Reinhard Süring

Reinhard Süring (1941)

Reinhard Joachim Süring wurde am 15. Mai 1866 als Sohn des Realschullehrers Wilhelm Süring in Hamburg geboren.
Nach Abschluss des Realgymnasiums 1885 studierte er bis 1890 Mathematik und Naturwissenschaften in Göttingen, Marburg und Berlin. 1890 promovierte Süring in Berlin mit der Dissertation über „Die vertikale Temperaturabnahme in Gebirgsgegenden in ihrer Abhängigkeit von der Bewölkung“.
1899 heiratete er Olga Elisabeth Wedekind. Seine 3 Töchter wurden 1900, 1904 und 1911 geboren.
Von 1890-1932 war er im Preußischen Meteorologischen Institut – zunächst als Assistent, als ständiger Mitarbeiter, als Abteilungsvorsteher und schließlich als Direktor des Magnetisch–Meteorologischen Observatoriums Potsdams tätig.
Nicht nur durch seine vielseitige wissenschaftliche Tätigkeit – Genetik und Morphologie der Wolken, Gewitterbildung, Untersuchungen der meteorologischen Verhältnisse an und im Erdboden, Strahlungsmessungen und vieles mehr – sondern auch durch den 1901 im Freiballon aufgestellten Höhenrekord von 10.500 m wurde er weit über die Grenzen Deutschlands bekannt.
Seit 1907 gab er gemeinsam mit Julius von Hann die „Meteorologische Zeitschrift“ heraus, die ab 1946 mit dem Titel „Zeitschrift für Meteorologie“ von ihm weiter geführt wurde.

Süring war Mitglied in zahlreichen Verbänden und Organisationen u.a. Ehren-mitglied des Physikalischen Vereins Frankfurt a. M., Mitglied der Leopold-Karolin. Akademie der Naturforscher, Scientific Member of the Institute of the Aeronaut.-Sciences, New York, Ehrenmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie, Korrespondierendes Mitglied des Ausschusses für Einheiten und Formelzeichen, Korrespondierendes Mitglied der Wiener Akademie der Wissenschaften, um nur einige zu nennen (Lebenslauf vom 14.03.1994: 2).
Im Oktober 1932 verließ Reinhard Süring das Potsdamer Observatorium und trat in den Ruhestand. Unabhängig davon führte er jedoch seine internationalen Gemeinschaftsarbeiten bis 1945 als Mitglied der Internationalen Kommission für Sonnenstrahlen, der Kommission für das Wolkenstudium, als Präsident der Subkommission für die Physik der Wolken und für die Organisation eines inter-nationalen Wolkenjahres und als Präsident der Subkommission für Absolut-Pyrheliometrie weiter.
Im April 1945 übernahm der bereits 79-jährige nochmals die Leitung des Meteorologischen Zentralobservatoriums auf dem Potsdamer Telegrafenberg.

Am 29. Dezember 1950, nur wenige Monate nach seiner endgültigen Pensionierung, verstarb Professor Dr. Reinhard Süring.

Quelle: Karin Grzegorzewski

 

Weiterführendes

 


Reinhard Süring
Film der Kampagne “Wissenschaft für die Zukunft”
(YouTube-Video, 8:12 min.)