Digitale Sammlung zur Geschichte des Telegrafenbergs
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Hecker, Oskar

(*21.05.1864, Bersenbrück bei Osnabrück; †19.09.1938, München)
Geophysiker (insbesondere Seismik), Astronom

Gymnasium Osnabrück,

1887 Student der  Mathematik und Astronomie: Uni Bonn, Berlin, München (1891 Dr.phil.);

1891 – 1910

> Mitarbeiter am Preußischen Geodätischen Institut unter Friedrich Robert Helmert Schweremessungen auf See (1901, 1904, 1909)
> Relative Schweremessungen auf dem Festland mit Sterneck-Pendeln
> Arbeiten mit der Eötvösschen Drehwaage und Beiträge zu deren konstruktiver Weiterentwicklung
> Betreuung des Seismischen Dienstes im Geodätischen Institut

> 1891 Mitarbeiter,

> 1895 Assistent,

> 1901 ständiger Mitarbeiter,

> 1902 Professor,

> Am bekanntesten wurde Hecker durch seine ausgedehnten Schweremessungen auf den Ozeanen (1901–04). Er stellte mittels Luftdruckmessungen auf dem Meer normale Schwerewerte fest, die den Festlandswerten entsprachen, und konnte damit die Theorie der Isostasie bestätigen.*

> 1907 Hauptobservator am Geodätischen Observatorium Potsdam;

> 1910 komiss. Direktor,

1902 – 1910

> Aufzeichnung der Gezeiten der festen Erde mit spitzengelagerten Horizontalpendeln im Tiefbrunnen auf dem Telegrafenberg
> 2 Veröffentlichungen über „Beobachtungen an Horizontalpendeln über die Deformation des Erdkörpers unter dem Einfluss von Sonne und   Mond“ (1907 und 1911)

>Nach dem Ende seiner Polhöhenbeobachtungen und der Veröffentlichung der daraus resultierenden Arbeit „Die Polhöhe von Potsdam II“ (1900), arbeitete Oskar Hecker mit dem Horizontalpendel von E. von Rebeur-Paschwitz als Erschütterungsmesser und erbrachte damit den Nachweis für die Gleichzeitigkeit der mikroseismischen Bodenunruhe in Mitteleuropa und die Tiden des festen Erdkörpers.*

1910 – 1919

> Leiter der Hauptstation für Erdbebenforschung in Straßburg/Elsaß
> Erster Direktor der 1922/23 neu gegründeten Reichsanstalt für Erdbebenforschung bis zu seinem Rücktritt 1932

> 1911 Direktor  Hauptstation für Erdbebenforschung  (Nachf. Gerlands) und Leiter des Zentralbüros der international Seismological Association Straßburg, daneben 1914 Privatdozent,

> 1915 Honorarprofessor der Geophysik Uni Straßburg;

1919 Ausweisung: danach 1922/23 als Oberreg. Rat. Begr.  u. (1.) Direktor der Zentralst. / Reichsanstalt für Erdbebenforschung Jena; daneben ab 1923 o. Honorarprofessor Uni Jena;

Oskar Hecker ist einer der Gründer der Deutschen Seismologischen Gesellschaft (1922), die sich 1924 in “Deutsche Geophysikalische Gesellschaft” umbenannte.*

1932 in Ruhestand,

ab 1934 in München lebend.

Quelle 1: Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie: Biographisches Lexikon zur Geschichte der Geowissenschaften in Thüringen : biobibliographische Daten über Geowissenschaftler und Sammler, die in Thüringen tätig waren. 2. Ausg. Jena: 2010. S. 38.

Quelle 2: Körber, Hans-Günther, „Hecker, Oskar Ernst August“, in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 184
(Onlinefassung); URL:
www.deutsche-biographie.de/sfz28545.html (website Deutsche Biographie)

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